Regulierung von Finfluencern?
Sind die Aussagen von Finfluencern mehr als nur informative Videos?
In der modernen Finanzwelt spielen sogenannte Finfluencer – Finanzinfluencer, die über Social Media Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube Informationen, Tipps und Empfehlungen rund um das Thema Finanzen teilen – eine immer größere Rolle.
Die Einordnung von Finfluencern und deren Tätigkeit hängt stark davon ab, wie ihre Inhalte präsentiert und interpretiert werden. Wenn ein Finfluencer beispielsweise spezifische Produkte empfiehlt und dabei detaillierte Hinweise gibt, wie und warum diese erworben werden sollten, könnte dies als Anlageberatung eingestuft werden und somit unter die entsprechenden regulatorischen Vorschriften fallen. Entscheidend ist hierbei insbesondere die Einordnung des Umfeldes und der Kanäle, über die der Content vorbereitet wird.
Werden dagegen allgemeine Marktanalysen oder breit gefächerte Anlagestrategien besprochen, so könnte dies ggf. eher unter eine andere Regulierung fallen.
Sollte in gewissen Fällen eine der bestehenden Tätigkeiten dazu führen, dass bereits Dienstleitungen erbracht werden; können sich neben den Konsequenzen auch Chancen ergeben in dem das Geschäft auf das nächste Level gebracht wird – durch eine gezielte Professionalisierung und den Aufbau tragfähiger Compliance-Strukturen.
Das Ziel der Regulierung im Finanzsektor, insbesondere im Bereich der Anlageberatung und -vermittlung, besteht darin, den Schutz der Anleger zu gewährleisten, die Integrität der Finanzmärkte zu bewahren und das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Finanzsystem zu stärken. Durch strenge gesetzliche Anforderungen und Kontrollen seitens der EU und der Aufsichtsbehörden sollen transparente und faire Praktiken sichergestellt werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Fehlverhalten und Interessenkonflikte zu verhindern. Zudem sollen diese Maßnahmen die Marktstabilität fördern und den wirtschaftlichen Schaden für Anleger minimieren, indem sie eine sorgfältige und fundierte Beratung sowie eine ordnungsgemäße Vermittlung von Finanzprodukten gewährleisten.
Die Frage nach der Regulierung von Finfluencern stellt sich insbesondere in Bezug auf die rechtliche Einordnung ihrer Tätigkeiten. Dabei geht es vor allem darum, ob die Empfehlungen, die aus kurzen Videos (Shorts und Reels) stammen, die Tatbestandsmerkmale der Anlagevermittlung oder -beratung erfüllen, ob es sich vielmehr um reine Anlagestrategieempfehlungen oder erlaubnisfreie Dienstleistungen handelt.
Finanzanlagenvermittler und Anlageberater spielen eine entscheidende Rolle im Finanzsektor, da sie Kunden bei Investitionsentscheidungen unterstützen und beraten. Um die Seriosität und Professionalität dieser Berufsgruppen zu gewährleisten, gibt es klare gesetzliche Anforderungen, die sowohl persönliche als auch fachliche Qualifikationen vorschreiben. In Deutschland regeln das Gewerbeordnungsgesetz (34f GewO) und das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) bzw. das Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG) diese Anforderungen.
Wie sind Wertpapierdienstleistungen eigentlich definiert und wie können diese abgegrenzt werden?
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Die mögliche Regulierung von Finfluencern und die rechtliche Einordnung ihrer Tätigkeiten sind komplexe Themen, die sorgfältige Betrachtung und fundierte Expertise erfordern. Die Ypsilon Gruppe steht Ihnen als kompetenter Ansprechpartner zur Seite, um Sie durch diesen rechtlichen Dschungel zu führen und sicherzustellen, dass Sie alle regulatorischen Anforderungen erfüllen.
Wir bieten umfassende Beratungsleistungen in verschiedenen Themenfeldern an – etwa in den Bereichen Sustainable Finance, Financial Services oder regulatorischen Anforderungen wie der SFDR.
Alexander Fischer
07.05.2025